Es ist wieder einmal an der Zeit für eine neue Folge in unserer Rubrik „Big in Japan“. Diesmal mit überwiegend elektronischer Musik, daher „Electro Japan“. Da es aktuell (September 2020) schon eine ganze Weile keine Möglichkeit gibt, als Tourist nach Japan einzureisen, kommt langsam aber doch das Fernweh auf. Mit den folgenden Videos, die überwiegend aus den letzten Monaten stammen, kann es zumindest ein wenig besänftigt werden.

Der ÖPNV in Tokyo

Tokyo ist als Thema in der westlichen Popmusik offensichtlich immer noch angesagt. Die House- und Rave-Heroen 808 State haben nach 17 Jahren mal wieder ein neues Album angekündigt und wie heißt der Titeltrack? „Tokyo Tokyo“

Wer gut aufpasst hat, hat das nächste Mal beim Umsteigen in Tokyo kein Problem mehr, beispielsweise wenn er nach Tachikawa ins Velodrome will. Der nette Herr, den man im Hintergrund hört, gibt detaillierte Anweisungen.

 

Das scheint dann auch die Herren von A certain ratio inspiriert zu haben. Sie machen es ganz ähnlich und erweisen dem Yoyogi-Park in Shibuya ihre Referenz. Dort kann man sonntags Rock’n’Rollern beim Synchron-Tanzen zusehen und auch als Laufstrecke ist der Park sehr gut geeignet. Wenn ich richtig aufgepasst habe, kommt er im Video aber nicht vor.

Die Dame, die hier über die Umstiegsmöglichkeiten im Tokyoter U-Bahn-Netz informiert, ist übrigens authentisch. Ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Ansagen einmal fehlen würden.

 

Squarepusher hat Anfang diesen Jahres (2020) ebenfalls ein sehr stylisches Video herausgebracht, in dem es jede Menge Toykoter Nachtansichten zu sehen gibt. Bei Tom Jenkinson lässt sich die Vorliebe für japanische Ästhetik mindestens bis zu Chris Cunninghams Video zu „Come on My Selector“ aus dem Jahre 1997 zurückverfolgen.

 

Zum Schluss noch etwas zur Entspannung nach der zuvor gezeigten Großstadt-Hektik: 10 Minuten Aphex Twin mit einem Video aus dem Jigokudani („Höllental“). Nach meiner Erfahrung sind die Affen dort allerdings selten so ausgeglichen. Trotzdem kann ich einen Besuch dort nur empfehlen. Eine freilebende Affenpopulation von ca. 300 Japanmakaken aus der Nähe zu sehen, ist schon ein besonderes Erlebnis.