Fukuoka Marathon

Letztes Jahr hatte sich Team Nipponya ein spezielles Projekt vorgenommen. Wir sind den Fukuoka Marathon gelaufen. (den für die Allgemeinheit, nicht den Fukuoka International Open Marathon Championship) Die Vorbereitungen brachten bereits die ersten zu überwindenden Hindernisse mit sich, aber der Reihe nach…

Vorbereitung

Die Anmeldung ist schon ein eigenes Thema. Es gibt mehrere Gruppen von Startplätzen, von denen nur ein kleiner Teil sicher zu bekommen ist. Für Übersee-Teilnehmer, also Ausländer (dazu zählen auch Koreaner, Chinesen und Taiwanesen, die eine relativ kurze Anreise haben), gibt es gerade einmal 300 sofort garantierte Startplätze. Ansonsten muss man den Weg über den Lostopf nehmen, um so an einen der 1.500 weiteren Plätze für Nicht-Ortsansässige zu gelangen, was die Planung deutlich erschwert. In unserem Fall bedeutete das, mitten in der Nacht aufstehen um einen der 300 Plätze über das Internet zu ergattern.

Daneben gibt es ein weiteres Spezial-Kontingent von 2.000 Plätzen für die Bewohner von Fukuoka und Itoshima.

In Fukuoka selbst bietet sich natürlich der Ohori-Park für die letzten Trainingseinheiten vor dem Start an. Die Runde im den zentralen See misst ca. 4km und die Entfernung wird alle 200m am Wegesrand angegeben. Bei solch guten Trainingskonditionen sieht man entsprechend viele Teilnehmer vor dem Lauf hier trainieren.

Der große Tag

Am Morgen des Laufs war das oberste Gebot vor dem Marathon nicht auszukühlen. Die Gepäcktrucks schließen recht früh. Ab diesem Zeitpunkt steht man noch länger als eine halbe Stunde im Startblock, den man anhand der angestrebten Zielzeit zugewiesen bekommen hat. Wer eine bestimmte Zeit erlaufen will, kann sich an den entsprechend ausgezeichneten Pacemaker hängen. Da es für uns alle der erste Marathon war, war unser Ziel unversehrt ins Ziel zu kommen. Entsprechend standen wir auch in den hinteren Startblöcken und entsprechend dauerte es auch bis wird über die Startlinie am Tenjin laufen konnten.

 

Fukuoka Marathon
Startzone: die Pacemaker sind an den Luftballons im Super Mario Stil zu erkennen
Das offizielle T-Shirt war in der Teilnahmegebühr enthalten, so hatte man es eigentlich ständig vor sich
Halbzeit an der Uni: einmal den Hügel rauf und auf der gegenüberliegenden Seite wieder runter. Auch wenn es keine Absperrung gab, hat niemand geschummelt
In der zweiten Hälfte ging es dann durchs Grüne und die Dörfer der Umgebung

Der Marathon

Die Strecke führt zuerst durch das Zentrum von Fukuoka über Nishijin und Marina Town. Die Straßen sind mit Zuschauern gesäumt, die die Läufer anfeuern bis es dann raus aus der Stadt nach Itoshima geht. Außerhalb Fukuokas stehen zudem in jedem Dorf zahlreiche Musik- und Tanzgruppen an der Strecke und generell scheinen alle Anwohner gekommen zu sein um dem Spektakel beizuwohnen. Viele Schaulustige versorgen die Läufer mit allerhand Essbaren, wie Bonbons, Obst und Kochen. Manche haben sogar kleine Gerichte gekocht, die sie am Straßenrand an hungrige Sportler verteilen. Die Organisatoren des Marathons weisen allerdings darauf hin, daß man nichts von inoffiziellen Ständen oder Personen annehmen soll. Das kümmert allerdings nur die Wenigsten. Im letzten Abschnitt der Strecke stehen Wasserfässer bereit, an denen man seine Beine mit kalten Wasser übergießen kann, um Muskelschmerzen zu mildern. Auch wurde an mehreren Stellen Eis-Spray verteilt.

Nachdem man die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hat, also nach dem Hügel an der Uni, wird man mit einer besonderen Aussicht belohnt. Denn nun geht es ein längeres Stück an der Küste des japanischen Meeres entlang. Der Blick auf kleine Inseln mit Schreinen und die Boote in der Bucht lässt die bisherige Anstrengung vergessen. Auch auf den kleinen Segelbooten werden die Läufer angefeuert, und es gab sogar eine Gruppe SUPs (Stand-Up-Paddlers) die vom Wasser aus jubelten.

Fukuoka Marathon
Durch mehrere Dörfer und entlang der Reisfelder geht es schließlich immer weiter in Richtung Ziel in Itoshima. Sobald man erschöpft und glücklich im Ziel angekommen ist, wird man von den Helfern sofort mit dem Nötigsten (Handtuch, Getränke, etc.) versorgt. Nun kann man in der Erholungszone den Lauf ausklingen lassen, bevor man sich mit den Shuttle-Bussen auf den Rückweg macht. Da der Fukuoka Marathon kein Rundkurs ist, muss man ja schließlich wieder in die Stadt zurück kommen. Die Organisation ist, wie immer in Japan, großartig, so dass man auch als Auswärtiger nicht verloren geht.
Fukuoka Marathon

Adresse

Tenjin, Fukuoka > Itoshima