Takeshi Terauchi hat noch bis ins hohe Alter auf der Bühne gestanden und ich hatte mir Hoffungen gemacht ihn noch live zu sehen. Dieser Traum hat sich leider vorgestern (18.06.2021) zerschlagen.

Eleki (エレキ kurz für Electric Beat) ist die japanische Version des West Coast Surfbeats. Diese ist in Japan sehr beliebt und hat sich zu einem eigenständigen Musikgenre entwickelt. Takeshi Terauchi hatte dieses Genre seit Anfang der Sechziger Jahre maßgeblich geprägt. Am Anfang seiner Karriere nahm er noch viele Coverversionen beispielsweise der Beatles oder des Novelty-Hits Telstar von den Tornadoes auf. Er orientierte sich aber nicht nur an den Vorbildern seiner Zeit sondern integrierte auch traditionelle japanische Musik, wie ihr hier am Beispiel des beliebten Noe Bushi hören könnt. So entstand bald sein unverkennbarer eigener Stil.

 

Sein Einfluss blieb konstant groß, so dass sich auch folgende Generationen noch auf sein Werk berufen. Beispielsweise gerade ganz aktuell Fukuokas Garage-Psych-Band ‚The Routes‚ mit ihrer Verneigung vor Terauchis 1973er Album Rashomon.

 

Auch heute noch werden seine Stücke gern und viel gecovert. Die Beliebtheit des Genres in Japan bescherte sogar US-Bands wie den Ventures eine zweite Karriere nachdem das Genre in den USA ab Ende der Siebziger Jahre endgültig abgesagt war. Terauchi trug den Eleki in alle Welt, was seine Live-Alben beispielsweise aus Russland belegen.

Mit 82 Jahren ist nun diese Größe der Gitarrenmusik von uns gegangen. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen: seine Musik wird weiterleben.