Das Abstellen von Fahrrädern in Fukuoka ist eine kniffelige Sache. An vielen Stellen in der Innenstadt ist ausgewiesenes Parkverbot. Dennoch stehen dort dann Dutzende Fahrräder. Die öffentlichen Parkplätze sind meist kostenpflichtig und hoffnungslos überlaufen. Wenn man einen freien Platz findet, so ist dann die erste Stunde oder sogar zwei Stunden kostenfreies Parken möglich. Danach kostet es dann ab 100 YEN.  Ist alles voll, versucht man dann dort sein Rad so hinzustellen, dass es rechtmäßig abgestellt wirkt. Das heißt: es so zwischen zwei amtlichen Parkplätzen zu stellen, in der Hoffnung, dass es niemand merkt.

 

Jitensha2

Stellt man sein Rad auf eine Parkverbotszone, so kann es passieren, dass das Rad weg ist und man es für 2000 YEN aus der Verwahrung auslösen muss. Normalerweise wird so eine Abholaktion mit Aufklebern am Rad angekündigt (im Bild von rechts nach links: Erklärung, dass hier das Abstellen von Fahrrädern verboten ist, eine Ankündigung des Abtransports in die Verwahrung und ein freundlicher Hinweis, wo man in der Gegend parken darf). Kommt man nun zufällig am Tag der Abholung aller falsch geparkten Räder und stellt sein Rad an solch eine Stelle, so hat man einfach Pech gehabt. Es lohnt also darauf zu achten, ob andere Räder mit Aufklebern bestückt wurden. Das Ganze wird überwacht und ausgeführt von älteren Herren mit signalgrünen Westen, die es überall in der Stadt zu geben scheint.

Jitensha1

Jitensha5

Fukuoka ist die Stadt mit den meisten illegal geparkten Rädern in Japan. Ich habe den Eindruck, dass es einfach nicht genügend legale Möglichkeiten gibt sein Fahrrad abzustellen, und die Leute es aus Not tun. Eine Stadt sollte eigentlich froh darüber sein, wenn die Bevölkerung das Fahrrad dem Auto vorzieht. Das ist besser für die Umwelt, für die Gesundheit und für den Verkehr. Stattdessen werden die Einsammelaktionen verstärkt und auf der Haupteinkaufsmeile Watanabe Doori in Tenjin muss man sein Fahrrad schieben. Für mich unverständlich.

Jitensha4

Ich habe übrigens ein Bike aus einem Recycle-Shop, der mit den Verwahrungsstellen zusammenarbeitet. Von 39.000 eingesammelten Fahrräder im Jahre 2010 wurden nur 30 Prozent wieder abgeholt. Da kommt ganz schön was zusammen.

Jitensha6

Hier werden die verwarnten Fahrräder eingesammelt. Wer das Pech hat an so einem Tag hier sein Fahrrad geparkt zu haben, der darf es dann in der Verwahrungsstelle für 2000 Yen abholen. Die nichtabgeholten Räder werden dann nach Ablauf einer Frist verkauft.
jitenshas