Im Labyrinth der Zeichen
Jede*r die/der Japanisch lernt, kennt das Problem: wie soll man nur all die Kanji (aus dem Chinesischen übernommene Schriftzeichen) im Gedächtnis behalten?
2136 Yoyo-Kanji, die für den täglichen Sprachgebrauch wichtig sind und die auch jeder Japaner nach Abschluss seiner Schulbildung beherschen sollte, wären dann also als Ziel erst einmal vorgegeben.
Da es sich bei vielen einfachen Schriftzeichen um Piktogramme (graphische Darstellung des gemeinten Gegenstands) handelt, ist der Einstieg schnell gemacht. Zeichen, wie die für Mund 口, Baum 木 oder Mensch 人 behält man fast umgehend im Gedächtnis.
Danach wird es dann allerdings kontinuierlich schwerer. Die Kanji werden immer komplizierter und die Unterschiede zwischen einzelnen Zeichen werden immer geringer. Bis zu einem gewissen Grad helfen Eselsbrücken, die auf die Form oder auch ein einzelnen Bestandteile Bezug nehmen, aber irgendwann hilft nur noch Pauken, Pauken, Pauken. Dabei sind Flashcards sehr hilfreich, da sie einen strukturierten Ansatz beim Lernen bieten. Meist sind sie auf die Stufen des JLPT-Tests bezogen, so dass man gezielt dafür lernen kann. Zusätzlich bringen sie geballte Informationen zu Lesungen und Bedeutung des jeweiligen Kanji mit.
Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Anbieter für Flashcards. Ich bin bisher ganz gut mit den Karten von White Rabbit Press gefahren. Hier ist noch die alte Ausgabe abgebildet. (Ich hatte mir gleich am Anfang den ganzen Satz besorgt.)
Flashcards – Alles auf einen Blick
Die Vorderseite zeigt das jeweils zu lernende Kanji mit sechs Beispielen seiner Verwendung. Darunter findet man noch die Strichfolge, also die Reihenfolge in der man sie einzelnen Bestandteile des Zeichens „schreiben“ muss. Die Reihenfolge hilft nicht nur dabei einen Weg zufinden um beim Schreiben nicht über die frisch geschriebenen Linien zu wischen, sie erleichtert auch die richtige Proportion einzuhalten. Ein Kanji sollte immer in ein Quadrat passen. Zusätzlich werden auch ein, zwei leicht verwechselbare andere Kanji gezeigt.
Auf der Rückseite sind die verschiedenen Lesungen angegeben. Meist eine japanische (Kun-Lesung) und eine chinesische Lesung (On-Lesung), aber of gibt es auch mehrere der einen Variante oder auch mal nur eine Lesung. Daneben wir gezeigt aus welchen Bestandteilen (Radikalen) sich das Kanji zusammensetzt und man bekommt ein paar Beispiele der Verwendung genannt.
Flashcards sind kein Muss beim Kanji-Lernen aber sehr hilfreich. Neben Flashcards kann man auch die Kanjis nach Büchern lernen. Mir hat jedoch gefallen, dass ich mir einfach einen Stapel Karten mit in die Bahn nehmen konnte um die Zeit zum Lernen nutzen zu können.