Neujahr in Japan – Shōgatsu
Neujahr in Japan – Shōgatsu – Zu Neujahr macht man mit seiner Familie Hatsumōde, das bedeutet man besucht einen Schrein um für das neue Jahr zu beten. Man kauft neue Omamori, das sind kleine Amulette aus Stoff die je nach Schrein für unterschiedliche Bereiche Glück bringen sollen, und verbrennt die Omamori vom vergangenen Jahr. Es gibt auch weiße Pfeile zu kaufen, die Hamaya (Dämonentöter) dienen als Waffe gegen böse Dämonen. Auch sie werden zum nächsten Jahr, nach getaner Arbeit, im Schrein verbrannt. Schätzungsweise 75 % aller Japaner besuchen am Neujahrstag einen Schrein. (Wiki)
In den ersten drei Januartagen sind die Schreine extrem voll, die bekannteren haben mehrere Millionen Besucher zu dieser Zeit.
Zu Neujahr trägt der japanische Mann ausnahmsweise Kimono. Es wird ein spezieller Sake getrunken, der Blattgold enthält und Glück bringen soll. Das im letzten Jahr gekochte oder gekaufte Osechi wird gegessen. Kagami-Mochi, die es zu dieser Zeit in allen Supermärkten gibt und die zur Neujahrsdekoration gehören, werden gegessen.
Viele Firmen und Geschäfte machen sozusagen als Firmenevent vor der Tür ihre Mochi selber.
Geschäfte und Behörden, aber auch Autos werden mit Shimakezari dekoriert, ein Geflecht aus Reisstroh , gespickt mit einer Bitterorange, roten und weißen Kordeln und kleinen Figuren.
Wenn alles gut geht, sollten zu Neujahr auch die im Dezember verschickten Nengajo’s – Neujahrspostkarten – eintreffen. Diese Karten werden an die Familie, Arbeitskollegen, dem Chef und Menschen denen man Respekt schuldet verschickt. Meist haben sie als Motiv das chinesiche Tierkreiszeichen des kommenden Jahres. Wenn man bis zu einem bestimmten Termin im Dezember seine Postlkarte mit einem „Nengajo“ Stempel versehen bei der Post einliefert, so kommt sie garantiert an Neujahr an. Dies ist die arbeitsreichste Zeit bei der Post, ähnlich wie bei uns zur Weihnachtszeit. Man muß sich vorstellen, daß die gesamte Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt mehrere Postkarten schreibt. Eine Logistische Meisterleisstung.
Kinder erhalten zu Neujahr einen kleinen dekorierteen Umschlag mit Geld, dem Otoshidama. Traditionelle Kinderspiele in den Neujahrstagen sind Takoage (Drachen steigen lassen), das Kreiselspiel Koma oder Fukuwarai, eine Art „Pin the tail on the donkey“.
Am 2. Januar wird dann Kakizome gemacht, das erste kalligraphische Schreiben von verheißungsvollen Wörtern und Phrasen. Grundschulen halten an diesem Tag kalligraphische Wettkämpfe ab. Traditionell werden auch Haikos (japanische Reime) gemacht, die einen Bezug auf das beginnende Jahr haben. Auch wenn der erste Traum, der „Hatsuyume“ verheißungsvoll ist, dann wird es ein gutes Jahr. Der Japaner ist also in den ersten Januartagen sehr beschäftigt. Erst am 4. Januar kehrt wieder Normalität ein. Außer bei der Post, die ist noch bis in den Februar hinein mit der Auslieferung der Antwortkarten für die Nengajo beschäftigt.
Kakizome in Canal City – Fukuoka
Hier unser Artikel zu Shogatsu