Einen Monat vor der Thronbesteigung des neuen Tenno wurde der neue Äraname verkündet, der von nun an die traditionelle Jahreszählung in Japan bestimmen wird.
Auf 平成 Heisei folgt dann 令和 Reiwa. Folglich ist 2019 sowohl Heisei 31, als auch Reiwa 1. Reiwa bezieht sich auf das Manyoshu, das Buch der zehntausend Blätter, eines der frühen japanischen Schriftzeugnisse.
Eigentlich gibt es dieses Wort nicht und so sind die beiden Kanji offen für Interpretationen. In der Presse werden sie als „Schönes Zusammenleben“ gedeutet. In Japan gibt es vor allem um das erste Kanji Diskussionen, da 令 (rei) die Bedeutung von Recht, Ordnung hat und sich gefragt wird, ob dies nicht zu sehr die Politik der derzeitigen rechtsgerichteten Regierung unter Premier Abe widerspiegelt.
Der letzte Wechsel eines Äranamens fand bei der Thronbesteigung des jetzigen Tenno im Jahre 1989 statt, als die Heisei-Ära die Showa-Ära ablöste. Aufgrund der japanischen Feiertagsregeln verlängert sich in diesem Jahr die Golden-Week durch die Thronbesteigungsfeierlichkeiten auf ganze zehn Tage, also genug Zeit sich an die „Zeitumstellung“ zu gewöhnen.
Die traditionelle Jahreszählung wird auf offiziellen Dokumenten verwandt. So wurde erst vor kurzen die westliche Jahreszählung zusätzlich in den japanischen Führerschein aufgenommen damit Ausländer nicht so leicht vergessen wann sie ihn zu verlängern haben.