Terror und Transgression im Niemandsland – Werkschau Takahisa Zeze
Noch bis Ende September zeigt das Zeughauskino eine Retrospetive des japanischen Regisseurs Takahisa Zeze. Ich muss zugeben, dass mir bislang noch keiner seiner Filme über den Weg gelaufen ist. Umso spannender ist es, nun die Möglichkeit zu haben sich mit seinem umfangreichen Werk auseinander setzen zu können.
Seine Wurzeln hat Zeze im Genre des Pinku Eiga, also des japanischen Sexploitation-Films, welches Regisseuren immer wieder die Möglichkeit eröffnet Filme mit abseitigen Themen jenseits der Konventionen des japanischen Studiosystem verwirklichen zu können. Die Werkschau zeigt auch eine Auswahl von Filmen, die Takahisa Zeze in diesem Genre gedreht hat.
Der Übergang in andere Genres erfolgte dann mit Kokkuri-san, einem Drama vor okkultem Hintergrund, welches schon einige Elemente bekannter J-Horror Hits aus den späten 90ern (Ringu, etc.) mitbrachte. Interessanterweise drehte er seinen ersten Film außerhalb des Pinku-Eiga Genres ausgerechnet bei Nikkatsu, die sich in den Siebziger Jahren komplett der Produktion von Pinku Eiga und Roman Porno (kurz für: romantic porno) verschrieben hatten, so dass sogar der ehemalige Chef von Seijun Suzuki freiwillig seinen Hut nahm, aber das ist eine andere Geschichte.
Mit Hisuterikku konnte Zeze im Mainstream Kino Fuß fassen. Der Film ist eine Bonny & Clyde Geschichte in der japanischen Provinz.
Heaven’s Story
Heaven’s Story verlangt seinem Publikum mit fast fünf Stunden Laufzeit einiges an Ausdauer ab. Das komplexe Drama um die Folgen von Tragödien in den Leben der Protagonisten lief seinerzeit erfolgreich auf der Berlinale 2011
The Chrysanthemum and the Guillotine
Eine weiteres Highlight der Retrospektive ist sicherlich “Kiku to guillontine, Onnasumo to Anarchist – The Chrysanthemum and the Guillotine” das während der späten Taisho-Ära (1912 – 1926) spielt. Anhand der Gesichichte einer weiblichen Sumotruppe und einer links-radikalen Gruppe thematisiert der Film die gesellschaftlichen Umbrüche der damaligen Zeit ohne dass die Themen an Aktualität einbüßen.
Kiku to guillotine gehört mit seiner auwändigen Produktion als Historiendrama zu den herausstechenden Filmen im Werke Zezes.
Hier findet ihr das komplette Programm der Werkschau im Zeughauskino.