Gerade ist das neue Album von „The Silence“ bei mir angekommen. „Hark the silence“ ist das zweite Album der Band aus Tokyo, die am besten der aktuellen Psych- / Krautrockwelle aus Japan zuzuordnen ist. Wobei die Ursprünge in der 1984 um Masaki Batoh entstandenen Band Ghost, die sich 2014 auslöste, liegen.

The Silence

Ich hatte sie im vergangenen Sommer zusammen mit Acid Mothers Temple gesehen. Es war ein gelungener Abend mit zwei Größen des Genres, die aber bei aller Ähnlichkeit beide eine völlig individuelle Handschrift besitzen. Bei dieser Gelegenheit gaben sie auch ihre Version des Can-Klassikers „Tango Wiskeyman“ zum besten.

Die Musik auf ihrem neuen Album ist nun deutlich freier und öffnet sich neue Einflüssen. Der für diesen Musikstil nicht ungewöhnliche Einsatz einer Querflöte ist glücklicherweise auch näher an frühen Kraftwerk-Alben als an Jethro Tull orientiert. Besonders gut ist das bei „Galasdama“ zu hören. Auf Fireball kommt noch die unausweichliche Sitar zum Einsatz, allerdings zugegebenermaßen nicht in allzu typischer Art und Weise. Dann ist „Ancient Wind“ noch hervorzuheben, dass als gefällige FreeJazz-Nummer anfängt und zu einem Rythmusmonster mutiert, wobei es sich über zwei Stücke und insgesamt 17 Minuten erstreckt.

Leider haben The Silence im Gegensatz zu Bands wie Kikagaku moyo oder auch Acid Mothers Temple den Weg nach Berlin bislang noch nicht gefunden.